WWF im Dialog

Der WWF im Dialog
Schön grün, schlecht zu lesen und keine Verlinkung – auch NGOs können noch lernen

Auch Non Profit Organisationen können im Mitmach-Web Gegenwind abgekommen. So traf im letzten Sommer ein Shitstorm den WWF. Auslöser für die heftigen Winde war die Ausstrahlung des Dokumentarfilms „Der Pakt mit dem Panda“, im dem Teile der Organisation bzw. deren Aktivitäten als umweltschädlich dargestellt werden. Der Film wurde mehrfach wiederholt und ist natürlich auch im Web verfügbar. Ob die Kritik berechtigt ist oder nicht, sei dahingestellt. Das Web ist voll mit Diskussionen zu dieser Frage, zudem hat der WWF in Form eines Faktencheck klar Stellung zum Film genommen. Bemerkenswert ist, dass der WWF völlig überrascht schien, und trotz Kenntnis über die bevorstehende Ausstrahlung des Films, auf die heftige Kritik im Web nicht vorbereitet war. Zeitweise wusste man sich abermals nicht anders zu helfen, als die Kommentarfunktionen zu sperren. Einen Artikel dazu gibt es bspw. bei Michael Friedrich. Hunderte Kommentare sind in Form eines Screencasts auf Youtube einsehbar (Pause drücken). Pünktlich zum Erscheinen des Buches „Schwarzbuch WWF“, das vom gleichen Autor wie der Film stammt, lancierte der WWF nun letzte Woche eine Plattform, die dem direktem Dialog auch ausserhalb von Facebook dient. Neben Themenbereichen wie Tiere, Wald, Wasser, Klima, Ernährung gibt es auch einen Bereich, in dem über das WWF selbst gesprochen wird. Bisher hält sich die Beteiligung noch in Grenzen, was sicher auch daran liegt, dass die Plattform noch nicht bekannt ist. Lobenswert ist der Ansatz allemal, und er bietet die Chance verlorengegangenes Vertrauen wieder zu gewinnen. Bei der konkreten Gestaltung könnte durchaus noch optimiert werden. Der Erfolg jedoch wird von der Qualität der Beiträge – der „User“ sowie der WWF-Schreibenden abhängen.

Alexandre Robert