Alles so schön social hier

neightborgoods

Am 14. März fand der vom GDI organisierte Europäische Trendtag 2012 statt (siehe Artikel vom 22. Januar). “Der Kult des Sozialen – Warum Beziehungen die neue Währung sind“ lautete der Titel der Veranstaltung. Zur kultischen Versammlung gerufen, pilgerte das Publikum zahlreich an den Zürichsee. Neben interessanten Vorträgen des „Trend Trios“ (Bolz, Bosshart, Wippermann) wurden auch praktische Ansätze von „Social Business“ vorgestellt und diskutiert. Einige Eindrücke und Kurzvideos sind hier zu sehen. Besonders spannend im Zusammenhang mit der Frage nach der gemeinsamen Nutzung von Produkten (Collaborative Consumption) war der Beitrag von Micki Krimmel, Mitbegründerin der Sharing Plattform Neighborgoods.net. Menschen aus einer Region können hier Dinge ver- bzw. ausleihen. Die ursprüngliche Idee, für die Transaktionen Gebühren zu berechnen, hat sich nicht bewährt. Nun ist der Service kostenfrei verfügbar. Gegenstände im Gesamtwert von vier Millionen USD sind ausleihbar. Die Community hat 20 Tausend Mitglieder. Davon ist die Mehrzahl allerdings am Verleihen interessiert. Das Ausleihen scheint mit einem Stigma belegt zu sein. Daher überlegen die Macher der Plattform, wie sie eine „soziale Währung“ etablieren können, die es den Ausleihern ermöglicht, etwas zurückzugeben. Ein weiterer Ansatz für die Zukunft ist die Zusammenarbeit mit bestehenden Netzwerken wie bspw. Schulen und Kirchen. Es gibt also noch wenig Erfahrungen mit dem gemeinsamen Nutzen von Dingen. Der Bedarf, Dinge, die nicht oder selten gebraucht werden, zur Verfügung zu stellen, besteht. Es entstehen immer mehr Sharing Plattformen auch in Europa . Es wird spannend sein zu sehen, wie sich die Sharing-Kultur entwickelt.

Alexandre Robert